Es war eine Achterbahnfahrt für die 1819 Zuschauer, unter ihnen US Generalkonsulin Meghan Gregonis. Nach hartem Kampf mussten sich die Munich Cowboys im heimischen Dantestadion den Allgäu Comets am Ende etwas zu deutlich mit 24:34 geschlagen geben. Dabei begannen die Münchner, wo sie in den letzten drei siegreichen Begegnungen aufgehört hatten und zeigten sich vor allem im Angriff variabel und fokussiert.
Den starken ersten Drive der Hausherren schloss Quarterback Trenton Miller mit einem beherzten Lauf über 5 yards zum 7:0 (PAT Robert Werner) ab. Die Allgäuer kamen nicht ganz so schnell ins Spiel. Mitte des Viertels leisteten sie sich die erste Interception, so dass Joschka Bartz den Ball an der Münchner 20 yards Linie aufnehmen konnte. Der Spielzug sollte dann auch zu einem Touchdown durch Maxim Soujon führen. Der Touchdown wurde aber aufgrund eines Fouls der Hausherren durch die Referees zurück gepfiffen. Dennoch gelang den Munich Cowboys direkt mit Ende des Viertels ein weiterer Touchdown. Erneut war es Trenton Miller, der mit einem kurzen Lauf die Distanz in die Kemptener Endzone zum zwischenzeitlichen 14:0 (PAT Robert Werner) überwand.
Im zweiten Quarter waren immer noch die Münchner am Drücker. Joschka Bartz gelang mit seiner zweiten Interception erneut ein Turnover. Sieben Minuten vor der Halbzeit erhöhte Runningback Alexander Funk mit seinem 11 yards Lauf auf 21:0 (PAT Robert Werner) für die Munich Cowboys. Doch dann stellten die Hausherren unverständlicherweise das Spielen ein. Zunächst schien es, als könnten die Comets nur mit einem Field Goal punkten. Eine Strafe gegen München sorgte jedoch für weitere vier Versuche der Gäste, so dass die Kemptener den Drive noch mit einem Touchdown zum 21:7 durch Martin Emos (PAT Spencer Cutlan) abschlossen. Danach brachte ein schlechter Snap Kicker Robert Werner in Schwierigkeiten. Den kurzen Kick trug Brandon Kohn über 25 yards direkt in die Münchner Endzone zum 21:14 (PAT Spencer Cutlan). Die Munich Cowboys kamen noch zu einem 35 yards Field Goal von Robert Werner zum 24:14 Halbzeitstand.
Das Momentum des Spiels ging den Munich Cowboys in der Pause irgendwie verloren. So punkteten im dritten Viertel nur die Comets. Mitte des Viertels bediente Quarterback Calvin Stitt Jordan Paul zum 24:21-Anschluss (PAT Spencer Cutlan). Dann war es der starke Jonatan Gihl, der einen seiner gefährlichen Läufe zur erstmaligen Führung der Gäste zum 24:28 (PAT Spencer Cutlan) nutzte. Der Schwung der Münchner Offense war in dieser Phase des Spiels dahin. Kleine Ungenauigkeiten führten sogar zur ersten Interception der Allgäuer.
Im Schlussviertel waren es wieder die Comets, die nach Pass von Calvin Stitt auf Martin Emos zum 24:34 (2pt-Conversion misslang) davonzogen. Die Munich Cowboys kämpften bis zum Schluss. Ein geblockter Punt wurde dann im weiteren Verlauf von den Schiedsrichtern als „Vorwärts Führen des Balls“ gewertet, so dass der resultierende Touchdown von Dominic Siegel nicht zählte. Mit den anschließend vergebenen Strafen gegen die Munich Cowboys hatten die Allgäu Comets die Möglichkeit, die verbleibende Zeit auslaufen zu lassen.
„Das an diesem Tag bessere Team hat gewonnen.“, resümierte ein klug analysierender Münchner Head Coach Garren Holley nach der Partie bei der Pressekonferenz. Für die Munich Cowboys heißt es nun, alle Kräfte für den kommenden Samstag beim Heimspiel gegen die Stuttgart Scorpions zu bündeln, um das Ziel Playoffs dennoch zu erreichen. Diese Aufgabe wird sicher nicht einfach, denn die Scorpions haben sich in den letzten Spielen stark verbessert und auch schon für die ein oder andere Überraschung gesorgt. Mit dem Sieg stehen die Allgäu Comets als Tabellendritter fest. Um den begehrten Platz 4 kämpfen Marburg, die Munich Cowboys sowie die Ingolstadt Dukes.
(Foto:Kurt Löwe)